Rückschlag in Marathon Vorbereitung

Nur noch zwei Wochen sind es bis zum Barcelona Marathon. Die Freude ist groß und ein Blick auf das Wetter in Barcelona lässt die ersten Frühlingsgefühle erwachen. Aber auch in unseren Breiten ist der letzte Schnee geschmolzen, die Sonne gewinnt an Kraft und die Vögel zwitschern bereits. Man kann den Frühling bereits riechen. Natürlich motiviert mich das nach einem langen, dunklen Winter umso mehr die Laufschuhe anzuziehen und eine Extra Runde zu drehen.

Und so fiel es mit gestern auch gar nicht schwer direkt nach dem Aufstehen zu meinem letzten langen Lauf der Barcelona-Marathon-Vorbereitung zu starten. Drei Stunden standen auf dem Plan, also ca. 30 Kilometer. Ich füllte meinen Trinkrucksack, packte ein paar Geelpacks ein und verdrückte noch schnell eine Banane. Zwischenzeitlich waren auch die letzten Regentropfen gefallen und der Blick auf den Regenradar signalisierte einen trockenen Lauf – zumindest von oben. Also Klamotten an, Schuhe zubinden und los.

Die ersten Meter vom Haus weg geht es ordentlich bergauf. Auf den ersten Metern kein Problem. Recht locker lief ich mit den ersten kraftvollen Takten der Musik meiner Lauf-Playlist auf den Ohren diesen Hügel hinauf. Kurz darauf lief ich an zwei Hunde-Haltern auf Gassi-Tour vorbei. Da muss man gut aussehen – nach knapp 500 Metern kein Problem. Ich lief an ihnen vorbei, gleichzeitige sprang ich zwischen den Pfützen hin und her. Nun ist der Rest ein angenehmer, hügeliger Lauf. Kein Problem.

Doch nach weiteren 100 Metern durchzog mich ein stechender Schmerz. Einmal quer durch den Rücken als wurde ich von irgendwas angegriffen. Jeder weitere Schritt schmerzte so sehr, dass ich stoppen und vor übergebeugt pausieren musste. Ich versuchte ein paar leichte Dehnungen im Rücken, der Schmerz blieb. Also ein paar Meter gehen – wird schon wieder. Und dann ein erneuter Versuche in einen leichten Trab über zu gehen. Aua! Nein, mir wurde klar, dass das heute nichts mehr wird. Der Tag war gelaufen, nach ungefähr 700 Metern.

Also drehte ich um und ging zurück. Zum Glück waren die Hundespaziergänger nicht mehr da. Nun blieben nur noch die Fenster der Nachbarn. Was wenn die mich haben loslaufen sehen? Und nun komme ich gebückt zurück? Nein, jetzt kein Zeichen von Schwäche, ich versuche nochmal ein paar Meter zu laufen, tue so als hätte ich einfach etwas vergessen, wahre mein Gesicht, schaffe es schließlich bis zu Tür. Die Augen meiner Frau sind doch recht überrascht.

Nachdem ich mich unter größten Schmerzen entkleidet hatte verbrachte ich den Rest des Tages auf der Couch. Wärmflasche, Tigerbalsam und Ibuprofen waren meine Freunde für diesen Tag. Es wurde langsam besser, die Nacht war ok und heute merke ich die Stelle zwar noch deutlich, ich kann mich aber schon wieder normal bewegen. Ich hoffe, dass das nun in den nächsten zwei Tagen weg ist, damit ich wenigstens noch ein paar kürzere Läufe bis zum Marathon einbauen kann.

Was ich daraus gelernt habe ist, dass mein Sportlehrer wohl doch Recht hatte. Eine Erwärmung ist eine sinnvolle Sache, vor allem wenn man aus dem Kalten startet. Aufstehen und dann direkt ohne Erwärmung los laufen kann klappen, muss aber nicht. Und Verletzungen im falschen Moment können einen schmerzlich zurück werfen.

Ich werde mich in Zukunft öfter vor meinen Läufen erwärmen. Wie handhabt ihr das? Zählt die Erwärmung zu eurem festen Programm?

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